Neues geistliches
Liedgut (NGL) – ist gut gemeint auch
gut?
Kürzlich habe ich – zugegebenermaßen recht flapsig – auf
Facebook ein kurzes Statement abgegeben:
Heute Firmungsmesse
... mit Neuem Geistlosen Liedgut ... Mann ist mir schlecht!
und habe dafür von einem alten Schulfreund, der als
Pastoralreferent tätig ist, folgende Erwiderung erhalten:
„Was
gefällt Dir dran nicht? Willst du die letzten Jugendlichen auch noch aus der
Kirche ekeln?“
Ich will diese Frage gerne
beantworten – ganz allgemein – und im Besonderen als Zeichen meiner
persönlichen Wertschätzung:
Der Beitrag ist also an alle
gerichtet, wenn auch ganz persönlich an Stefan adressiert.
Lieber Stefan,
es ist tatsächlich so, dass ich bei
meinem Posting an Dich gedacht hatte und ich ahnte, dass Dir das nicht gefallen
würde. Aber ich wollte Dich sicher nicht kränken, wollte aber ebenso aus meinem
Herzen keine Mördergrube machen: Es musste raus!
Was mir an NGL nicht gefällt? Ich
könnte es mir leicht machen und sagen: An NGL gefällt mir einfach gar nichts,
aber das wäre eine Antwort, die nichts aussagt. Ja, es wäre sogar eine Antwort,
die der Vermutung Raum gäbe, es ginge mir hier nur um meinen persönlichen
Geschmack. Dem aber ist nicht so!
Mit Deiner zweiten Frage stellst Du
klar, warum Dir NGL gefällt – ebenfalls unabhängig von Deinem persönlichen
Geschmack. Du bist offensichtlich der Überzeugung, dass man mittels NGL
Jugendliche in die Kirche bringen, bzw. in der Kirche halten kann. Und Du
befürchtest gar, dass man sie ohne NGL verlieren würde. Wenn Du NGL als Musik
für Jugendliche ansiehst, dann frage ich mich, von welchen Jugendlichen du
sprichst? Von den Jugendlichen, die wie wir beide Mitte 50 sind? Oder von den
Jugendlichen, die zehn Jahre jünger oder zehn Jahre älter sind als wir? NGL verkörpert
den Zeitgeist von vor 35 Jahren, nicht den heutigen.
Und ebenso lange wird das Experiment
„Mit NGL Jugendliche ansprechen“ erprobt und man muss es mittlerweile als
gescheitert ansehen. Hat NGL dazu geführt, dass die Zahl der jugendlichen
Kirchenbesucher steigt? Nein! Ist es in
den letzten Jahren gelungen, in nennenswerten Zahlen Erwachsene dauerhaft an
die Kirche zu binden, weil man sie als Jugendliche mit NGL in die Kirche
gezogen hat? Ebenfalls nein! Entspringen
dem NGL und der damit verbundenen besonderen Form der Romantik eine Vielzahl
von poriesterlichen Berufungen? Wohl kaum!
Menschen - und junge Menschen im
Besonderen - suchen nach Religiosität, weil sie in einer Welt voller
Beliebigkeit etwas Verbindliches haben wollen, weil sie Leitlinien für ihr Leben
brauchen, weil sie Orientierung benötigen in einer Welt voller Verlockungen,
Verführungen und falscher Versprechungen. Das Absingen harmloser Lieder ist da
wenig hilfreich. Es kann doch nicht sein, dass wir so tun, als hätten wir für
jungen Menschen nicht mehr zu bieten als ein paar neu getextete Musicalsongs, wo
wir doch vom Herrn eine unerhört starke Botschaft erhalten haben, die alles
enthält, was ein junger Mensch für sein Leben braucht.
NGL ist denkbar ungeeignet, um
Jugendliche wirklich für die Kirche
und die Frohe Botschaft zu gewinnen, weil NGL vom Eigentlichen ablenkt.
Jugendliche wollen ernst genommen werden, sie wollen etwas über den Sinn des
Lebens wissen
Es ist sicher kein Zufall, dass in
einem Umfeld religiösen Niedergangs das Kloster Heiligkreuz bei Wien starken
Zulauf hat. Dort geht es streng zu und Messen werden in Latein gefeiert. Ja,
und die Mönche von Heiligkreuz singen und ihre CDs verkaufen sich in aller
Welt! Aber sie singen gregorianische Choräle und nicht NGL.
Um die Tiefen des Glaubens
auszuloten sind seichte Lieder schwerlich das Mittel der Wahl.
In aufrichtiger freundschaftlicher
Verbundenheit
Helmut
Neues Liedgut? Wozu soll das gut sein? Wir haben überspitzt gesagt tausend Jahre alte Lieder. Sie wurden schon gesungen als keiner Hochdeutsch sprechen konnte - denn es gab noch kein Hochdeutsch.
AntwortenLöschenHeutzutage ist doch schon alles egal. Vor 10 Jahren waren Gesetze Ehern die Heutzutage niemanden mehr interessiert. Homo-Ehe? Homo-Adoption? War früher nicht mal ein Tabu, es war völlig lächerlich. Heute wird das eingeführt. Mord auf offener Strasse? War früher ein Thema für einen Krimi, heute egal - man verschweigt sogar was los ist.
Unterricht in der Schule? Man darf lernen das Frauen besser sind als Männer und Männer nur töten und vergewaltigen wollen. Ach ne, das war vor 15 Jahren als ich in die Schule ging. Pornographie? Früher was schwer zu findendes, heutzutage gibt es schon Gruppensex unter 15 Jährigen - und die Videos dazu im Internet.
Arbeiten und Sparen? Völlig Nutzlos, wozu sollte man das tun? Es gibt Millionen die es nicht machen und sie haben sogar mehr Kinder und "Respekt". Politiker die dem Land verpflichtet sind in dem sie Politiker sind? So ein Unsinn, seit wann interessiert sich ein Politiker für Politik?
Massenhafte Morde an Christen überall auf der Welt? 4-Jährige die im Intimbereich verletzt werden damit sie im Leben leiden? Kein Problem - Frauenrechte und Menschenrechte gelten ja nur für.. ja für wen eigentlich? Für die, deren Probleme für eine Wahlkampagne brauchbar sind.
Ehe? Die Frau betrügt, der Mann muss zahlen? Die Frau reicht die Scheidung ohne Not ein und die Kinder drüfen den Vater nicht mehr sehen? Obwohl sowohl Kinder als auch der Vater es wollen? Das ist völlig normal. Wen interessieren schon Kinder. Das ist eh Bio-müll auf zwei Beinen, ab in die Säuglingskrippe und die Mutter geht vollzeit arbeiten um diese Krippe zu finanzieren.
Wissen Sie, diese Diskussion von Ihnen und ihrem Bekannten stammt aus einer anderen Dimension. Heutzutage sind die Jugendlichen damit beschäftigt nicht zusammengeschlagen oder an den Schulen nicht zu Huren degradiert zu werden - schön mit "Deutsche Hure" auf die Stirn geschrieben. Das ist Alltag an manchen Schulen in Berlin. Sie diskutieren über nette Lieder, die Jugend diskutiert darüber wie sie sich schützen kann - auch Äthopische und Koptische Kinder die vor Terror und Gewalt (und zwar Islamischer!) hierher geflohen sind.
Es ist halt einfach anders geworden, es geht nicht mehr darum die Jugendlichen vom Fernseher abzuholen. Die Jugendlichen haben kein SEIN mehr, sie sind Nichts und haben keine Kultur, keinen Hintergrund, nur "Scheiss-Kartoffeln" und "Schweinefleischfresser". Da muss die Kirche sein, da müssen die Gläubigen Christen sein. Unsere Kultur, unsere Religion, Gott, Gut und Böse - warum Gut überhaupt Gut ist und warum Böse überhaupt Böse ist. Es ist eine Frage des Überlebens für viele Seelen - vor allem der Jugendlichen.
Ich selst bin kein Jugendlicher mehr, aber die Leere habe ich auch erlebt. Und als ich dann einmal bei einem Piusbrüder Gottesdienst war, dort den Pfarrer reden hörte war es eine Erleichterung!
Endlich klare Worte. Endlich WICHTIGES. Kein Blabla von den Armenkinderninafrika oder Geldistböse und Gottistlieb. Tod. Sünde. Krankheit. Unendlichkeit. Liebe. Ewigkeit. Die Piusbrüder sind mir zwar nicht sympathisch, aber dass Keiner mehr in die Kirchen geht liegt daran dass dort keine Selbstbewussten Alpha-Christen sind die mit fester Stimme und blutenden Herzen in die Welt schauen und erschüttert das Leid beachten und mit ihren Lippen die Wunden der Unschuldigen küssen wollen.
Ein Nicht-Deutscher der Mitgefühl mit den Deutschen hat.
Templarii - recognoscere.wordpress.com
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